Assemblage – die perfekte Mischung machts

Ursprünglich stammt der Begriff «Assemblage» aus dem Bereich der Kunstgeschichte und bezeichnet das Arrangieren verschiedener Elemente zu einem ästhetischen Gesamtbild. Das Zusammenspiel der Fragmente spielt dabei die Hauptrolle, weniger die Bewertung der einzelnen Bestandteile. Ähnlich ist es in der Önologie: Die Herausforderung in der Assemblage besteht darin, verschiedene Traubensorten zu einer Komposition zusammenzufügen, die in ihrer Gesamtheit überzeugt. Das dabei entstehende Endprodukt wird als Cuvée bezeichnet.
Das Verschneiden oder Assemblieren verschiedener Rebsorten zu einer harmonischen Cuvée soll die Qualität des Weines steigern, indem die verschiedenen positiven Eigenschaften unterschiedlicher Rebsorten miteinander vermischt werden. Die Cuvée soll von höherer Qualität sein und besser schmecken als sortenreiner Wein. Eigenschaften wie Fruchtigkeit, Säure, Tanningehalt, Alkoholgehalt und Restsüsse müssen genau geprüft werden, damit sich eine Cuvée als harmonische Komposition präsentiert. Einzelne Sorten fein aufeinander abzustimmen, um einen besonders runden Wein zu kreieren, ist eine Kunst, die viel Wissen, Können sowie Erfahrung erfordert.
Assemblage oder Cuvée?
Unter einer Assemblage versteht man einen bestimmten Vorgang: Der Winzer stellt jene Bestandteile zusammen, die einen feinen Wein ausmachen sollen. Die einzelnen Verschnitte sollen am Schluss eine Harmonie und eine grössere Komplexität im Wein ergeben.
Das Wort «Cuvée» leitet sich vom französischen «Cuve» ab und bedeutet ursprünglich «Bottich, Gärbehälter» oder «einen Behälter voll», also irgendeine gewisse Menge Wein. «Cuvée» wird in verschiedenen Regionen unterschiedlich verwendet, was zu Verwirrung führen kann. Im französischen Sprachgebrauch wird jeder separat abgefüllte Wein als «Cuvée» bezeichnet. Dabei kann es sich sowohl um einen sortenreinen Wein, als auch um einen Verschnitt handeln. Für die Mischung von verschiedenen Rebsorten sind in Frankreich hingegen explizit die Bezeichnungen «Assemblage» oder auch «Coupage» üblich. Nicht so in deutschsprachigen Ländern: Dort werden die Begriffe «Cuvée» und «Assemblage» oft synonym verwendet und meinen dabei beide den gehobenen Verschnitt verschiedener Traubensorten, Lagen oder Jahrgänge.
Roséwein ist kein Verschnittwein von Rot- und Weisswein. Eine solche Praktik wäre verboten, da es sich bei Rot- und Weisswein um verschiedene Weinarten handelt. Roséwein ist ein Rotwein, bei dem die Maische nur sehr kurz vergoren wurde.