USA – Kalifornien und seine Mitstreiter

Hinter Italien, Frankreich und Spanien ist die USA der viertgrösste Weinproduzent der Welt. Über 90 % der insgesamt 440‘000 Hektaren Reben konzentrieren sich auf die Staaten Kalifornien, New York State, Washington und Oregon. «Golden State» Kalifornien ist das bekannteste Weinanbaugebiet der USA. Die Sonne des südlichen Kaliforniens machte die Regionen Napa Valley, Sonoma County oder Monterey zu international bedeutenden Anbaugebieten. Über 100 Traubensorten werden dort bewirtschaftet, hauptsächlich Cabernet Sauvignon, Zinfandel, Chardonnay und Sauvignon blanc.
In allen US-Bundesstaaten wird Weinbau betrieben – auch in Hawaii oder Alaska. Qualitativ hochstehende Weine aus Oregon, Washington State sowie North Carolina überraschen Weinkenner. Erstaunlich sind auch die Fortschritte in Oregon. Dort existiert der kommerzielle Weinanbau erst seit den 1960er-Jahren. Und was die wenigsten wissen: Der Staat New York ist nach Kalifornien das zweitgrösste Weinbaugebiet Nordamerikas.
Turbulente Weingeschichte
1562 entstanden in Kalifornien durch die Hugenotten die ersten Weingärten, die zur eigenen Nutzung der Trauben angepflanzt wurden. Handel wurde noch nicht betrieben, dies geschah erst ungefähr 200 Jahre später. 1769 kam der Franziskanermönch Junipero Serra wohl aus Mexiko nach Kalifornien und begann mit dem Weinbau für religiöse Zwecke. Später übernahmen amerikanische Grossgrundbesitzer die kalifornische Weinwirtschaft. Gerade zu Zeiten des Goldrausches florierte der Weinhandel: Kalifornien erfuhr einen regelrechten Boom, bis die Reblaus 1886 nahezu alle Weinstöcke vernichtete. Die Prohibition, das Verbot des Alkoholhandels, führte im Jahre 1919 schliesslich zum Verschwinden des Weinbaus in den USA. Erst etwa 40 Jahre später begann der Wiederaufstieg mit den Winzer-Pionieren Joe Heitz und Robert Mondavi, die mit modernem Weinmanagement Spitzenweine hervorbrachten.